Mein unvergessener Schadensfall – Brandschaden einer Schreinerei
Ein Schadenfall an dem ich mich auch nach über zehn Jahren noch ganz genau erinnern kann. Zum Glück war das Betriebsgebäude richtig versichert.
Ich besuchte an einem Januar Morgen eine Tagung in Dortmund und übernachtete dort um am nächsten Mittag in unserer damaligen Geschäftsstelle in Essen am Neujahrsempfang teilzunehmen.
Um kurz nach 6 Uhr klingelte mein Handy im Hotelzimmer und weckte mich auf. Die Anruferin hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter und da ich nun mal wach war, war ich neugierig. Wer rief mich um diese Uhrzeit an? Ich hörte meine Mailbox ab. Es war eine aufgelöste Kundin am Telefon, die mir folgende Nachricht hinterließ: „Kerstin unsere Schreinerei brennt!“. Von da an hatte ich keine Ruhe mehr. Ich zog mich rasch an, packte meine Sachen und fuhr sofort nach Krefeld.
Als ich am Firmengelände ankam war die Feuerwehr noch mitten bei den Löscharbeiten. Ich konnte gemeinsam mit den Firmeninhabern nur zusehen, wie die Halle hinunter brannte – die Existenz von zwei Familien. Den Satz von meinem Kunden mit zitternder Stimme: „Wir sind doch gut versichert?“ habe ich immer noch im Ohr. Was sagt man seinen Kunden in diesem Moment?
Ich informierte unsere Abteilung für Großschäden und leitete alles in die Wege. Bereits am nächsten Tag war ein Regulierer vor Ort um den Schaden zu besichtigen. Aber bevor wir eine Aussage zur Eintrittspflicht der Versicherung tätigen konnte, muss die Schadenursache durch einen Brandsachverständigen der Feuerwehr festgestellt werden.
Zwei Tage nach dem Brand fand ein erstes Schadengespräch statt. Dazu stellte ich mein Büro zur Verfügung, denn so ein Gespräch kann man nicht in einem Kaffee führen. Es wurde ausgiebig besprochen, was die nächsten Schritte sind und wie ein Großschaden abgewickelt wird. Die Kunden waren verständlicherweise immer noch sehr durcheinander.
Die Schadenursache stand drei Tage später fest: eine elektrische Zusatzheizung, die ansprang, weil es am Schadentag so kalt war, geriet in Brand. Zwei Wochen später wurde eine erste A-Konto Zahlung an den Kunden überweisen, weitere 10 Tage später eine weitere Zahlung in Höhe von 250.000 Euro.
Der Betrieb musste komplett abgerissen werden. Ein Architekt wurde mit der Planung einer neuen Schreinerei beauftrag. Beim Wiederaufbau mussten aktuelle Lärm- und Emissionsschutzmaßnahmen eingehalten werden. Die ganze Planung und der Wiederaufbau nahm viel Zeit in Anspruch. Aber diese Arbeit können wir unseren Kudern im Schadenfall leider nicht abnehmen.
Zum Glück hatte mein Kunde durch meine regelmäßige Beratung einen aktuellen Versicherungsschutz mit neuen Versicherungsbedingungen. So wurden sämtliche Kosten übernommen. Auch alle Mitarbeiter konnten in der Zeit durch die Entschädigung aus der vorhandenen Betriebsausfallversicherung weiterbezahlt werden. Keiner wurde entlassen!
Es dauerte genau ein Jahr, bis der Betrieb wiederhergestellt war. Der Gesamtschaden belief sich auf rund 3 Mio. Euro und ein Jahr später eröffnete die Schreinerei, als eins der modernsten Betriebe in NRW.
„Es war ein Segen, dass wir gut versichert sind, so entstanden für uns keine zusätzlichen Kosten“, sagte damals die Inhaberin der Zeitung.
Eine ausreichende und richtige Gebäudeversicherung, Inhaltsversicherung sowie Ertragsausfallversicherung ist für Unternehmen überlebenswichtig. Gebäude, Warenlager, Produktionslager, Ersatzteillager, Maschinen, Büroinventar uvm. wollen ausreichend geschützt sein.
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